Es sind erschütternde Szenen, die auf einer Plattform verbreitet wurden: Kinder und Jugendliche wurden Opfer sexuellen Missbrauchs, festgehalten in Bildern und Videos. Über vier Jahre hinweg haben die Behörden in diesem Fall ermittelt, bis nun der entscheidende Durchbruch gelang.
Ende September führte die Polizei einen großangelegten Einsatz in mehreren Bundesländern durch, wobei das Polizeipräsidium Duisburg und die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC NRW) eine zentrale Rolle spielten. Es war ein bedeutender Schritt im Kampf gegen Kindesmissbrauch und kinderpornografische Netzwerke.
Der Großeinsatz erstreckte sich über sechs Bundesländer: Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Im Zuge der Aktion vollstreckten die Ermittler insgesamt sieben Hausdurchsuchungen. Sieben Männer befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Neben den Festnahmen stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial sicher, das nun ausgewertet wird. NRW-Justizminister Benjamin Limbach bezeichnete den Einsatz als „Paukenschlag“. Aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen wird der Name der Plattform, über die das kinderpornografische Material verbreitet wurde, nicht öffentlich genannt.
Insgesamt wurden bei den Durchsuchungen 1'517 Asservate beschlagnahmt, darunter zahlreiche Laptops, Mobiltelefone sowie Umzugskartons voller alter Videokassetten und DVDs, die nun ebenfalls gesichtet werden müssen. Für die beteiligten Beamten stellt die Arbeit eine immense psychische Belastung dar. Obwohl die Ermittlungen erst am Anfang eines langen Prozesses stehen, wird der Einsatz als bedeutender Erfolg gewertet. Die klare Botschaft lautet: Die Polizei wird weiterhin alles daran setzen, das Darknet zu durchdringen und Täter zu ermitteln. Für die betroffenen Kinder bedeuten diese Verbrechen lebenslanges Leid. Den Missbrauch von Kindern im Internet zu bekämpfen, ist eine Pflicht, die von allen Beteiligten ernst genommen wird.
Weitere Informationen:
«Kindesmissbrauch-Netzwerk: Sechs Festgenommene, zwei aus NRW»
(Die Beiträge sind bis 08. Okt. 2026 online)